Vata-Jahreszeit, Herbst und Winter ausgleichend begegnen

 

Der Herbst ist die Zeit des Umbruchs. Es ist die Erntezeit und somit die Zeit der Dankbarkeit  für das was in uns gewachsen ist, so wie die Früchte der Natur gewachsen sind. Es ist auch die Zeit des Loslassens von dem was wir nicht mehr brauchen, so wie die Bäume die Blätter loslassen. Und die Zeit des Rückzugs, so wie sich die Natur langsam zurückzieht und zur Ruhe kommt.

 

Im Dezember, wenn die Tage deutlich kürzer werden, spüren wir deutlich die fehlenden Sonnenstrahlen und das Bedürfnis nach dem eigenen Rückzug und Ruhe.

 

Vata-Jahreszeit 

 

Aus der Sicht von Ayurveda beginnt die Vata-Jahreszeit im Herbst und dauert bis Februar sogar März. Sie zeichnet sich durch Wind, Kälte und Trockenheit aus.

 

Es kommt im Herbst zu einem Wechsel der Elemente, von Feuer und Wasser des Sommers (Pitta-Jahreszeit) zu den Elementen Luft und Raum des Herbstes und Winters. Es ist zuerst ein Umbruch und wir brauchen ein wenig Zeit um uns darauf einzustellen.

 

Das dominierende Vata-Dosha des Herbstes kann kalte Füße, trockene Haut, Gelenkschmerzen und Unruhe, Nervosität, Ängstlichkeit, Schlaflosigkeit, verlangsamte Verdauung auslösen. Daher ist der Ausgleich von Kälte, Trockenheit und Windigkeit der Vata-Jahreszeit sehr wichtig. 

 

Besonders wenn in der eigenen Konstitution das Vata-Dosha bereits dominiert. Dann brauchen wir einen doppelten Ausgleich.

 

Ausgleich durch Wärmen und Befeuchten

 

Was uns gut unterstützen kann ist etwas gehaltvollere, nähernde und erdende Ernährung, denn wir brauchen ein wenig mehr Nährstoffe und vor allem warme Mahlzeiten um unsere Kraft und Temperatur gut halten zu können. Stärkend sind Suppen mit Wurzelgemüse wie Möhre, Pastinaken, Selleriewurzel, Petersilienwurzel oder Rote Beete als auch wärmende Gewürze wie Ingwer, Zimt oder Pfeffer. Kürbis und Fenchel wirken ebenfalls ausgleichend.

 

Beim Hungergefühl  zwischendurch lieber getrocknete Datteln oder Feigen oder Nüsse essen als weihnachtliche Süßigkeiten. 

 

Schöne Zwischenmahlzeit ist die Vata-Milch auf Basis pflanzlicher Mich mit einer Prise Vanille, Kardamom und Kurkuma und optional mit Honig oder Goldene Milch zusätzlich mit Ingwer.

     

Eine wärmende und nähernde Selbst-Massage des Körpers mit Sesamöl mit einer anschließenden warmen Dusche oder ein Fußbad mit Fussmassage unter Zugabe eines beruhigenden Lavendelöls und eines Basisöls am Abend sind eine Wohltat für Körper, Geist und Seele. Auch Vollbäder wirken sehr ausgleichend.

 

Warme und kuschelige Kleidung mit  Mützen und Handschuhen schützen gut vor Wind und  Auskühlung. Denn jede Auskühlung verstärkt Vata in uns und die Ohren als zugeordnete Sinnesorgan von Vata besonderen Schutz brauchen.

 

Ausgleich durch Muße und Entschleunigung

 

In der Vata-Zeit ist es wichtig auf unser Nervensystem zu achten, denn die windige, unruhige Qualität  fordert uns zusätzlich zu den üblichen Belastungen heraus. 

 

Daher ist es wichtig sich bewusst Pausen zu gönnen, alles langsamer anzugehen und einfach Tee-Time mit frischem Ingwer-Tee oder Vata-Chai oder den berühmten Yogi-Tee mit Zimt, Nelke und Süßholz zu zelebrieren. Kaffee nur in Massen trinken, weil er zwar warm ist aber stärkt Vata in uns. 

 

Ein Buch lesen, das vielleicht schon seit langem auf uns wartet oder entspannende Musik hören, passt gut in diese Zeit. 

 

Geselligkeit und gute Gespräche mit Freundinnen und Freunden draußen in der Natur oder in der warmen Stube tuen uns gut.

 

Am Arbeitsplatz in Home Office und vielleicht auch sonst kann eine Dose mit einem Duftstein mit ätherischen Ölen sehr hilfreich sein, Lavendel zur Beruhigung, Eukalyptus oder Rosmarin für die Konzentration und Zitrone oder Orange zur Erheiterung und Vata-reduzierend.

 

Mehr Stabilität bringen Routinen im Alltag, geregelte Mahlzeiten und ausreichender, eher längerer Schlaf, wie es uns die Natur vormacht.

 

Um übermäßige Bewegung und Schnelligkeit der Vata-Jahreszeit auszugleichen helfen langsame und gemütliche Spaziergänge an der frischen Luft in der Natur.

 

Geleitete Meditationen, ein Paar Minuten bewusst Atmen mit verlängerter Ausatmung (bis 4 innerlich zählen beim Einatmen und dann bis 10 zählen beim Ausatmen) und Yoga stützen uns sehr.

 

Langsame und achtsame Yogabewegungen, erdende und beruhigende Yogastellungen und alles stärkende für das Wurzelchakra sind genau das Richtige zum Ausgleich der Vata-Energie. Die Yoga-Praxis sorgt gleichzeitig für mehr Wärme, Energie und Beruhigung.

 

Das alles bringt mehr Kapha-Qualitäten in unser Leben und sorgt für den nötigen Ausgleich.